SAVOIRSOCIAL setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Jugendliche direkt nach der obligatorischen Schulzeit in die Lehre als FaBe einsteigen können. Mehrmonatige Praktika sind eine unnötige Hürde.
Einstiegshürde Praktikum abbauen
Eine Lehre kann grundsätzlich direkt nach der obligatorischen Schule angetreten werden. Dies ist im Berufsbildungsgesetz (Art. 15 Abs. 3) festgehalten. Folglich ist es nicht nötig, vor der Lehre als Fachmann*frau Betreuung ein mehrmonatiges Praktikum zu absolvieren. Dennoch gibt es viele Betriebe im Sozialbereich, die vor der Zusage für eine Lehrstelle von den Berufsinteressierten ein ausbildungsunabhängiges, meist einjähriges Praktikum fordern. SAVOIRSOCIAL lehnt diese Praxis ab und hat zu diesem Thema einen Flyer erstellt:
Um an der Situation etwas zu ändern, braucht es Anstrengungen aller relevanter Akteur*innen: Politik, Behörden und Branche. SAVOIRSOCIAL ist es ein Anliegen, den Dialog zu diesem Thema zu fördern. Neben dem Monitoring der Situation ist unser Mittel dazu die Organisation von nationalen Runden Tischen. Die Eingeladenen: Die Vorstandsmitglieder von SAVOIRSOCIAL, das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), das Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), die Eidg. Kommission für Familienfragen (EKFF), der Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) sowie die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektorinnen und Volkswirtschaftsdirektoren (VDK).
Output Runder Tisch 2016:
- Gemeinsame Erklärung (pdf) zum Abbau der Einstiegshürden in die berufliche Grundbildung Fachmann*frau Betreuung
Unterlagen Runder Tisch 2017:
- Positionspapier (pdf) Unabhängige Praktika von INSOS Schweiz
- Positionspapier (pdf) Unabhängige Praktika von Curaviva Schweiz
- Orientierungshilfe (pdf): Reguläre Praktika in sozialen und sozialmedizinischen Institutionen von INSOS und Curaviva
- Schreiben der SODK und VDK (pdf) zuhanden der Regierungsräte vom 21.9.17
Diskussion und Medienmitteilung Runder Tisch 2021:
Es wurde betont, dass die Finanzierung vor allem im Kinderbereich die grösste Herausforderung darstellt. Deshalb wurde als wichtiger Lösungsansatz die «Lobbyarbeit» auf politischer Ebene bezüglich der Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung genannt. Hier gilt es, hartnäckig zu bleiben und darauf zu verweisen, dass die Betreuungsberufe systemrelevant sind. Zudem braucht es weitere Sensibilisierungs- und Beratungsarbeit in den Betrieben, in dem ihnen aufgezeigt wird, wie sie von den Praktika wegkommen. Dank der neuen Bildungsverordnung FaBe können die Betriebe mehr Lernende als früher anstellen. Generell gilt es, am Thema dran zu bleiben und es immer wieder öffentlich zu machen.
- Medienmitteilung (pdf) von SAVOIRSOCIAL zum dritten Runden Tisch Praktika vor Lehrbeginn